Eine Woche Ostsee auf der Esperanza II

Auch nach dem Absegeln war die Segelsaison für mindestens 5 Mitglieder des SCE noch immer nicht vorbei. In der Woche vom 19. - 25.10. machten sich Vincent, Marko, Sven und ich auf den Weg Richtung Ostsee, um dort einige Segeltage auf der Esperanza II zu verbringen. Die Esperanza II ist eine Varianta 44. Sie liegt im Hafen von Neustadt und gehört unserem Clubmitglied Stephan Moers, der uns diesen Trip ermöglicht hat.

Als erstes fuhren Vincent und ich bereits am Montag in den Norden. Am Abend trafen wir in Neustadt ein, wo uns Stephan schon erwartete. Nach einem kurzen Rundgang über die wirklich schöne Marina ging es noch essen und dann war der lange Anreisetag auch schon vorbei. Am Dienstag war eigentlich eine Städtetour geplant, die Wetter- und vor allem Windvorhersage war allerdings so gut, dass wir den Dienstag kurzerhand in einen Segeltag verwandelt haben und das erste Mal mit der Esperanza II raus in die Lübecker Bucht gefahren sind. Stephan betont immer wieder, dass sich die Varianta 44 wie eine Jolle verhält und man merkte auf jeden Fall gleich, was er damit meinte. Bei knackigen 24 Knoten Wind gleitet die Varianta elegant durch die Wellen und lässt sich auch für einen Dickschiffanfänger wie mich richtig gut steuern. Nach ein paar Stunden Vollgas ging es wieder zurück in den Hafen.

Am Folgetag fuhren wir dann gemeinsam nach Lübeck um den Städtetrip nachzuholen, bevor am Abend Marko zur Gruppe hinzustieß. Sven folgte am Donnerstagmorgen und die Crew war damit komplett.

Für den ersten kompletten Segeltag hatte sich Stephan direkt etwas besonderes überlegt. Zusammen mit unserem lokalen Trainer Roland ging es nicht raus auf die Ostsee, sondern ab in die Häfen, um alle möglichen Arten von Anlegemanövern, auch unter viel Wind, immer wieder zu üben. Für alle waren es super viele und wertvolle Informationen, die wir gleich bei unseren weiteren Anlegemanövern anwenden konnten. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön und Grüße an unseren Coach Roland. Obwohl eigentlich nur Hafenmanöver geplant waren, überredeten wir die Trainer auch nochmal auf die Ostsee zu düsen. Der Wind stand günstig um nun auch zum ersten Mal den Gennaker auszupacken. Die 140 m² Segelfläche machten nochmal einiges her und so konnten wir wieder ordentlich Gas geben, bevor es dann Abends noch gemeinsam zum Griechen Essen ging. Abends fielen die meisten recht früh ins Bett, da für den nächsten Tag auch ein früher Aufbruch geplant war.

Es ging nämlich nach Fehmarn. Auch diese Fahrt war nicht dauerhaft geplant aber nahm in den ersten Tagen immer mehr Form an. Der Plan war relativ einfach: Freitag unter Gennaker bis nach Fehmarn und Samstag gemütlich wieder zurück in die Bucht. So hatten wir zum Abschluss noch einen richtigen kleinen Törn auf dem Programm. Los ging es mit der Routenplanung auf Laptop und Karte unter Berücksichtung der Windrichtung und Strömung bevor wir uns auf den Weg machten. Erneut hatten wir viel Glück mit dem Wetter und hatten sonnige und recht warme Temperaturen gemischt mit einem stetigen Wind aus perfekter Richtung. So kamen wir etwa gegen 5 bereits in Fehmarn an und konnten gleich unser Gelerntes in die Tat umsetzen und mit einem perfekten Dalbenmanöver anlegen. Anschließend schauten wir uns noch ein wenig den Hafenbereich an, bevor es wieder Essen und für mich danach auch wieder ziemlich direkt schlafen ging.

Am Samstag ging es dann zurück nach Neustadt. Leider hatte der Wind nicht wie angekündigt genug gedreht und so mussten wir einige Schläge kreuzen um wieder in die Bucht zu kommen. Auch hier zeigte die Varianta nochmal ihre guten Segeleigenschaften und wir waren zwar langsamer, kamen aber trotzdem gut durch, zumal der Wind auch nochmal auffrischte. Den Abend verbrachten wir gemeinsam auf der Varianta bei Spielen und gefüllten Wraps.

Am Sonntag stand dann nur noch die Reinigung auf dem Programm. Bei so einem großen Schiff auch gar nicht so wenig. Danach ging es auf die lange Heimfahrt. Wir alle waren gut geschafft aber hatten auch eine tolle Woche auf der Speranza II hinter uns.

An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Stephan, der uns diese Möglichkeit gegeben hat und ein genau so großes Dankeschön an alle Mitfahrer. Es hat mit euch mega viel Spaß gemacht und ich habe neben dem ganzen Spaß und dem guten Klima auch eine Menge mitgenommen.

Auf jeden Fall wirkt meine Shark auf einmal viel kleiner. :)

Wir haben ebenfalls schon mit Stephan gesprochen, dass wir auch nächstes Jahr wieder ähnliche Angebote für SCE- Mitglieder auf die Beine stellen wollen. Wer also Lust bekommen hat kann gerne schon jetzt sein Interesse bekunden. Ich kann es jedem auf jeden Fall nur wärmstens empfehlen.


Bis dahin bleibt gesund, viel Spaß mit den Bildern und bis Bald
Dennis