Das Revier

Das Stammrevier des SCE, der Eicher See oder auch „rheinhessisches Meer“ genannt, gehört mit zu den  größten Wasserflächen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Genau genommen handelt es sich weniger um  einen vom Fluss gespeisten See, sondern um einen zwecks Kiesgewinnung tief ausgebaggerten künstlichen Rheinarm. In ostwestlicher Ausrichtung erstreckt er sich parallel zum Rheinknie oberhalb von Gernsheim (bei Km 466) über 1900 m in der Länge (Ost-West) und über eine maximale Breite von 500 m (Nord-Süd). Die südlich angrenzenden Ackerflächen wurden bis zu den Polder-Dämmen kürzlich zur Abbaggerung freigegeben. Die zukünftig hierdurch gewonnenen Wasserflächen werden allerdings nicht dem Wassersport zur Verfügung stehen, sondern sollen als landschaftstypische Biotope geschützt werden.

Viele Menschen aus den städtischen Ballungsgebieten in der Rhein-Main-Neckar-Zone haben den Eicher See längst als attraktives Naherholungsgebiet entdeckt. Eine streckenweise über drei Parzellenreihen gestaffelte Wochenendsiedlung umrahmt heute den See, durchmischt von Auwäldern und Äckern im Westen, Norden und Osten. Die durch die Bewaldung und Uferbebauung erzeugten Windschatten stellen für die Segler einen gewissen Nachteil in diesem rheinhessischen Revier dar, das ohnehin von launischen Windverhältnissen eines Binnengewässers geprägt ist. Besonders im Hochsommer muss man zeitweise mit Flaute rechnen. Hoffnungsträger für ordentliche Windverhältnisse ist dann meistens der Süden. Die gesamte Südflanke des Baggersees weist nämlich weder Bebauung noch Aufforstung auf. Daher können die ungehinderten Süd- und Südwestbrisen besonders heftige Böen entwickeln. So kam es in der Vergangenheit des Öfteren vor, dass sich Mannschaft und Gerät bei regelrechten Starkwindregatten vor hohe Anforderungen gestellt sahen.

Im Gegensatz zum Rhein bietet der See aufgrund seines relativ steil abfallenden Ufers und einer Tiefe von bis zu 30 m für tiefgängige bzw. mit Kiel ausgestattete Boote keinerlei Probleme. Da der Strom nördlich vorbeifließt und der See nur durch eine 20m breite Einfahrt im Nordwesten mit dem Fluss verbunden ist, besitzt das Gewässer keine bzw. nur geringe Strömung. Das Befahren mit Motorbooten ist nur mit stark reduzierten Geschwindigkeiten gestattet. Eine früher einmal existierende Wasserski-Riege wurde verlegt. Vorsicht und Rücksichtnahme ist im alltäglichen Miteinander auf dem See mit Schwimmern und Anglern geboten.

Das Gelände des SCE liegt auf einer von Südwesten in den See hineinragenden, im Umriss dreieckigen Halbinsel. Von der östlichen Spitze überblickt man dort das Revier in seiner ganzen Breite – ein idealer Standort für Zuschauer von Regatten. Die zahlreich im Club vertretenen Regatta-Klassen umfassen vor allem Conger, Dyas, Finn, Kielzugvogel, Laser, Opti und Yachten.Die relativ lange Uferlinie des Clubgeländes bietet zusammen mit anderen Service-Einrichtungen vergleichsweise zahlreiche Wasserliegeplätze für größere Regattageschwader, die sich z.B. zur Rheinregatta des Segelclubs Mainspitze am Eicher See treffen, um dann rheinab nach Mainz zu segeln.